Die Gemeinde Eppelborn und der Zweckverband Natura Ill-Theel haben ein auffälliges Schild am Feldwirtschaftsweg bei Wiesbach entlang des Kreckelbachs gestellt. Dieses befindet sich vom Ort kommend in der Höhe, an welcher dann rechterhand die Mähwiesen im Naturschutzgebiet beginnen. Grund dafür waren beobachtete Personen und frei laufende Hunde abseits der Wege, was v.a. während der Brut- und Setzzeit kritisch ist. U.a. ist es gemäß gültiger Rechtsverordnung über das Naturschutzgebiet „Täler der Ill und ihrer Nebenbäche“ verboten, abseits der gekennzeichneten Wege dieses zu betreten, und es besteht eine ganzjährige Leinenpflicht für Hunde zum Schutz der Wildtiere. Per QR-Code auf dem Schild kann auch die gesamte Verordnung mit dem Handy eingesehen werden, welche im Amtsblatt des Saarlandes veröffentlicht wurde. Das Naturschutzgebiet ist zudem auch Natura 2000-Gebiet, d.h. es dient nicht nur dem nationalen, sondern auch dem europarechtlichen Schutz der lokalen Flora und Fauna.
Der Bereich der Teilflächen des Schutzgebietes am Kreckelbach ist auf der neuen Tafel in einem Luftbild eindeutig gekennzeichnet. Das Gebiet wurde in den 1990er Jahren im Pflege- und Entwicklungsplan zum damaligen „Gewässerrandstreifenprojekt“ unterteilt in Flächen, welche extensiv weiterhin gemäht werden sollen und Flächen, v.a. entlang des Baches, welche brach fallen sollen. Dies ist auch so geschehen und entlang der Oberläufe der kleinen Bäche und dem Kreckelbach selbst hat sich inzwischen eine stabile Mädesüß-Hochstaudenflur entwickelt. In der letzten Biotoptypenkartierung im Jahr 2020 wurden in den Hochstaudenfluren auch mehrere Pflanzenarten der Roten Liste und der Vorwarnliste des Saarlandes nachgewiesen (Wiesen-Segge, Sumpf-Hornklee, Sumpf-Straußgras, Kleiner Baldrian). Dies sind sicherlich keine auffälligen und bekannten Arten, doch sind gerade solche seltenen Arten für die lokale Artenvielfalt entscheidend!
Diese Hochstaudenfluren sind neben einzelnen Gehölzgruppen und teils Schilfröhricht die ungenutzten, verbrachten Teile des hiesigen Schutzgebietes. Die übrigen Vegetationsformen sind aber nicht weniger artenreich, aber auf eine regelmäßige Nutzung angewiesen! Dies sind namentlich Nass- und Feuchtwiesen und magere Flachlandmähwiesen. Unter Nutzungsauflagen werden diese jährlich gemäht und teils nachbeweidet. Daher hat der Zweckverband Natura Ill-Theel, welcher im Rahmen des damaligen Naturschutzgroßvorhabens einige Parzellen im Gebiet erworben hat, seine Flächen als Mähweide an eine Eppelborner Landwirtin verpachtet. Es gelten die Auflagen gemäß Verordnung (u.a. früheste Mahd ab dem 15.6. und Düngeverbot; Beweidung nur halbjährig, Wanderschäferei ganzjährig). Nur durch diese extensive Nutzung hat dieses artenreiche Grünland Bestand! Wichtig für die Artenvielfalt sind aber auch heterogene Habitate, auch auf kleinem Raum! In den bewirtschafteten Bereichen finden sich daher auch Rote Liste-Arten, welche ansonsten durch Verbrachung verdrängt würden, namentlich Hain-Vergissmeinnicht, Gewöhnlicher Teufelssabbiss, Wiesenkümmel, Hirsen- und Frühlings-Segge und ganz besonders ein recht großer Bestand des Breitblättrigen Knabenkrauts, einer im Saarland stark gefährdeten Orchidee (Rote Liste Kategorie 2).
Alle Fotos: Zweckverband Natura Ill-Theel