In den letzten beiden Jahren wurden (wie berichtet) bereits eine Vielzahl an Vogelnisthilfen im Projektgebiet an den Standorten ausgebracht, an denen im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht Bäume auf Zweckverbandsgrundstücken gefällt werden mussten. Im Vergleich zum Vorjahr kamen zwanzig weitere Nisthilfen hinzu, deren Belegung in 2022 ebenfalls überprüft werden konnte:
Somit beläuft sich die Anzahl der gereinigten und mehrfach während der Brutzeit überprüften Nisthilfen inzwischen auf 77. Es wurde wiederum jeweils das Gleiche ca. 1 km lange Transekt begangen. Dadurch konnte ein direkter Besatz der Vogelnisthilfen und (bei den Transektbegehungen) zumindest ein Großteil der in dem jeweiligen Untersuchungsgebiet vorkommenden Vogelarten erfasst und ihr Brutstatus ermittelt bzw. abgeschätzt werden (Tab. 1). Im Falle der Wasseramsel-Nisthilfen wurde mehrfach während der Brutzeit von einem Beobachtungspunkt aus diese und die Gewässerumgebung ca. 15 min pro Begehung beobachtet. Bei der Reinigung der Kästen wurde dann endgültig festgestellt, ob diese im Jahr 2022 angenommen wurden (Tab. 2).
Alle fünf Standorte zusammenbetrachtet, an denen Nisthilfen angebracht wurden, wurden dieses Jahr fünf Vogelarten weniger festgestellt als im Vorjahr (Abb. 1). Insgesamt wurden, beide Jahre zusammengefasst, 78 unterschiedliche Vogelarten erfasst, wovon 60 mögliche bis sichere Brutvögel darstellten (Tab. 2 und 3).
Am Standort „Berschweiler Schullandheim“ wurden sieben Arten weniger verzeichnet als im Vorjahr, in Alsweiler eine Art weniger. An den anderen Standorten wurden jedoch mehr Arten als im Vorjahr gefunden (Rohrbach drei, Urexweiler fünf und Eppelborn sieben: Abb. 2). Diese Unterschiede könnten teilweise den einfachen Grund haben, dass am Schullandheim weniger Begehung als im Vorjahr und umgekehrt an anderen Standorten mehr Begehungen stattfanden. Auch die Begehungszeiten könnten teilweise einen Einfluss gehabt haben (siehe weiter unten). Andererseits fanden am Schullandheim in beiden Jahren gleich viele Begehungen zur Brutzeit statt, jedoch wurden zehn Brutvogelarten weniger als im Vorjahr festgestellt (siehe weiter unten und Tab. 1).
Am Bruchelsbach bei Alsweiler wurden zwei der vier im Vorjahr festgestellten Grasmückenarten dieses Jahr nicht nachgewiesen, was jedoch teils an dem Zeitpunkt der letzten Begehung (26.04.) gelegen haben kann (bei www.ornitho.de wird der Brutzeitcode der Klappergrasmücke erst ab dem 21.04. abgefragt, d.h. diese Art besetzt ihre Reviere später als die anderen drei Grasmücken). Der von den Grasmücken v.a. besiedelte Feldgehölzriegel besteht unverändert und zumindest die Gartengrasmücke wurde auch im späteren Jahresverlauf in direkter Nähe zum Standort bei www.ornitho.de von einem anderen Ornithologen gemeldet. Sperber und Grauspecht konnten dieses Jahr ebenfalls nicht bestätigt werden, ansonsten blieb das Artinventar hier jedoch ähnlich, so brütete z.B. nochmals der Grünspecht auf der dortigen Streuobstwiese. Mit dem Mittelspecht wurde 2022 eine weitere streng geschützte Vogelart am Bruchelsbach nachgewiesen, zudem wurden Bruten des Trauer- (in einem Höhlenkasten) und des Grauschnäppers (in einer Halbhöhle) verzeichnet, welche neu für das Gebiet sind (Tab. 1 und 2). Letztlich wurde ein Nest gefunden, welches evtl. dem Feldsperling zugeordnet werden könnte (Tab. 2). Diese im Saarland inzwischen stark rückläufige Art wurde jedoch (noch) nicht in die Gesamtliste aufgenommen.
Insgesamt wurden 60% der an diesem Standort ausgebrachten Nisthilfen angenommen, im Vorjahr waren dies 65% (Tab. 2). Die Höhlenkästen wurden wiederum größtenteils von Meisen belegt, insgesamt wurden vier Kästen im Jahr 2022 jedoch doppelt genutzt (Tab. 2), im Vorjahr war dies nur in einem Kasten beobachtet worden. Ein Nistkasten wurde mutwillig zerstört, jedoch vermutlich nach erfolgreicher Brut, da noch ein leeres Meisennest in ihm gefunden wurde. Dieser wird ausgetauscht werden.
Am Berschweiler Rohrbach wurde beinahe das identische Artinventar wie im Jahr 2021 vorgefunden. Während Weidenmeise und Goldammer nicht mehr angetroffen wurden, besetzte dafür im Gegensatz zum Vorjahr die Mönchsgrasmücke mehrere Reviere in Gehölzen. Zudem ist erwähnenswert, dass dieses Jahr während der Brutzeit am Rohrbach ein Paar der Gebirgsstelze beobachtet werden konnte (Tab. 1). Während letztes Jahr noch alle drei Starenkästen von der Zielart angenommen wurden, waren es dieses Jahr nur zwei; beim anderen verengte ein Kleiberpaar das Einflugloch und nutzte den Kasten zur Brut. Wie bereits im Vorjahr wurde die Hälfte der acht Nisthilfen angenommen, die Halbhöhlenkästen und Baumläufernisthilfen blieben wiederum unbesetzt (Tab. 2).
Am Berschweiler Schullandheim wurden bis auf einen sämtliche der 16 Höhlennistkästen angenommen, v.a. von Meisen (Tab. 1 und 2). Insgesamt war im Jahr 2022 an diesem Standort noch immer eine recht hohe Artenzahl (N=51) zu verzeichnen, auch wenn sieben Arten weniger als im Vorjahr beobachtet werden konnten (Tab. 1). Leider waren vier im Jahr 2022 fehlende Arten streng geschützte und/oder Rote-Liste-Arten (Kleinspecht, Kuckuck, Neuntöter und Turteltaube). Umgekehrt konnten aber Wespenbussard und Habicht nachgewiesen werden (Tab. 1). Die heterogenen Lebensräume an diesem Standort haben sich nicht verändert, letztlich sind aber bis auf den Standvogel Kleinspecht alle der im Jahr 2022 fehlenden wertgebenden Arten Zugvögel und sowohl auf ihrem Zug als auch in ihren Winterquartieren gefährdet.
Sechs Vogelnisthilfen und sieben Fledermaushöhlen wurden um das Schullandheim im November 2022 neu aufgehängt, da hier an der Landstraße zwei alte Bäume auf einem Grundstück des Zweckverbandes aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht gefällt werden mussten (Abb. 3). Diese werden dem Standort und Monitoringtransekt „Berschweiler Schullandheim“ zugeordnet werden (Tab. 2).
Letztlich wurden in direkter Nähe zu den bisher gereinigten und kontrollierten Nisthilfen 16 weitere Höhlenkästen entlang eines Waldweges gefunden, welche bereits vor längerer Zeit vermutlich von der gleichen lokalen Naturschutzgruppe wie die bereits entdeckten aufgehängt wurden. Diese wurden zwar gereinigt und waren oftmals voller altem Nistmaterial (meist Meisennester, teils Trauerschnäppernester), bei welchem aber unklar war, ob die letzte Brut 2022 oder früher stattfand. Diese „neuen“ alten Kästen werden ab der kommenden Brutzeit mit ins Monitoring und die jährliche Reinigung aufgenommen werden. Diese 16 Höhlenkästen wurden, da sie sich abseits des Monitoringtransekts „Berschweiler Schullandheim“, bis zum Quellbereich des Frankenbachs, befinden (Abb. 3), einem neuen Standort „zwischen Berschweiler und Urexweiler“ (BU) zugeordnet werden (Tab. 2).
Bei Eppelborn wurden aufgrund der Fällung mehrerer Erlen im Mündungsbereich des Klingelfloß in die Ill neun weitere Nisthilfen und sechs Fledermaushöhlen im März 2022 aufgehängt, sodass hier inzwischen 15 Fledermaus- und 18 Vogelnistkästen angeboten werden (Abb. 4). Es konnten wie im Vorjahr an Arten der Fließgewässer und Auen Gebirgsstelze und Sumpfrohrsänger festgestellt werden, dieses Jahr jedoch nicht der Eisvogel, Trauerschnäpper und Grauspecht (Tab. 1). Insgesamt erhöhte sich die beobachtete Artenzahl jedoch (von 44 auf 50) und schloss an Neunachweisen v.a. Arten auf der nun im zweiten Jahr mit Galloway-Rindern extensiv beweideten Fläche mit Heckenbeständen ein, namentlich Klappergrasmücke, Fitis und Gartenrotschwanz (Tab. 1). Auf ein Amselnest in einem Halbhöhenkasten hat evtl. ein Grauschnäpperpaar gebaut (Tab. 2), dieser wurde jedoch nicht in die Gesamtliste mitaufgenommen. Die Hälfte der inzwischen 18 ausgebrachten Nisthilfen wurden im Jahr 2022 angenommen, darunter die Hälfte der sechs Starenkästen durch die Zielart (Tab. 2). Hier wurde ein (leerer) Starenkasten mutwillig zerstört und muss ausgetauscht werden.
Am Rübendellbach bei Urexweiler wurden fünf Arten mehr als im Vorjahr festgestellt. Hervorzuheben sind Neunachweise von Kleinspecht, Gartenrotschwanz und Neuntöter sowie rastenden Wiesenpiepern (Tab. 1). Zwei der fünf ausgebrachten Nisthilfen wurden im Jahr 2022 angenommen, im Vorjahr waren es drei (Tab. 2).
Da entlang der Landstraße zwischen Urexweiler und Hirzweiler drei Buchen und Birken mit Pilzbefall gefällt werden mussten, wurden Ende November 2022 hier neun Vogelnisthilfen, vier Fledermaushöhlen und fünf Flachkästen ausgebracht. Diese werden ab dem kommenden Jahr ins Monitoring aufgenommen und im kommenden Herbst erstmals gereinigt werden.
Allgemein kamen Purcell et al. (1997) bei ihrer Auswertung zum Bruterfolg mehrerer nordamerikanischer Vogelarten, welche sowohl in Nistkästen als auch natürlichen Baumhöhlen brüten, zu dem Ergebnis, dass die Nistkästen zwar teils keinen messbaren positiven Effekt im Vergleich zu Bruten in Naturhöhlen hatten. Jedoch schlüpften bei manchen Arten in den Kästen mehr Küken, die früher ausflogen und die Prädationsraten waren hier geringer. Newton (1994) fasste in seiner Literaturauswertung zu Höhlenbrütern zusammen, dass diesen allgemein durch die Erhöhung des Nistplatzangebotes, gerade in eher monotonen Kulturen geholfen werden kann, einerseits durch die Erhöhung des Totholzanteils mit z.B. natürlichen Spechthöhlen und andererseits auch mit künstlichen Nisthilfen. Dass ersteres teils selbst in Schutzgebieten schwierig sein kann, sieht man an unserer Ursprungsidee, weshalb wir Nisthilfen ausbringen: in dicht besiedelten Gebieten könnten viele sturzgefährdete Bäume theoretisch eine Straße oder einen Fußweg treffen, sodass sie oft gefällt werden müssen, bevor sie sich überhaupt zu Biotopbäumen entwickeln können.
Von unseren 46 ausgebrachten Höhlenkästen (inklusive Starenkästen, exklusive Waldkauz- und Baumläuferkästen) wurden 40 angenommen (=87%, Abb. 5), von den inzwischen vierzehn ausgebrachten Halbhöhlenkästen jedoch wiederum lediglich zwei (=14%). Vögel können ähnlich zu Fledermäusen (Zahn & Hammer 2017) eine gewisse Zeit benötigen, bis sie Nisthilfen annehmen (Schönfeld & Brauer 1972). Daher werden das kommende Jahr noch weiterhin beide Kastentypen ausgebracht werden. Wenn es sich nach dann drei Jahren bestätigt, dass die Halbhöhlenkästen (aber auch die speziellen Baumläufer- und Waldkauznisthilfen) signifikant weniger angenommen werden als die Höhlenkästen, würde diskutiert werden, in Zukunft nur noch Höhlenkästen auszubringen. So war unter den bereits an dem neuen Standort „Ill-Aue zwischen Urexweiler und Hirzweiler“ ausgebrachten neun Vogelkästen nur noch eine Halbhöhle. Zudem wurden weder die sechs speziellen Nisthilfen für Baumläufer noch der Waldkauzkasten auch im Jahr 2022 angenommen. Diese Kastentypen würden bereits jetzt erst dann wieder neu ausgebracht werden, wenn ein Besatz nachgewiesen würde. In Tab. 2 ist letztlich erkenntlich, dass wenige Kästen (v.a. Halbhöhlen, aber auch Höhlenkästen) in beiden Jahren unbesetzt waren. Sollten diese auch kommendes Jahr unbesetzt bleiben, werden wir sie am Standort umhängen.
Der starke Besatz der Höhlenkästen rührte auch dieses Jahr v.a. durch die starke Annahme durch Meisen, meist Kohl- und Blaumeise, her (Abb. 5). Auch in anderen, v.a. Waldgebieten, waren und sind Meisenarten über die Jahre die häufigsten Brüter (z.B. Schönfeld & Brauer 1972, Lühl 2011). Auch wenn fast alle Arten, die bisher von unseren Nisthilfen profitierten, in ihrem Bestand ungefährdet und häufig sind, merken Burns et al. (2021) zurecht an, dass die Wiederherstellung der einst noch höheren Abundanzen der „gewöhnlichen“ europäischen Brutvögel ein wichtiges Ziel bei der Wiederherstellung der avifaunistischen Biodiversität in Europa ist.
Die direkte Annahme neu ausgebrachter Höhlenkästen weist auf einen Brutplatzmangel hin, z.B. natürlicher Specht- und Totholzbäume (vgl. Newton 1994). Insgesamt wäre auch zu überlegen, in Zukunft Höhlenkästen an für Höhlenbrüter eher ungeeigneten Standorten, z.B. in relativ jungen Forsten oder in Nadelforsten anzubringen. In Estland hatten Höhlenkästen bei der Kohlmeise die besten Erfolge, wenn diese in monotonen Nadelforsten aufgehängt wurden, welche dadurch erst besiedelt wurden (Mänd et al. 2005). Ob es auch in unserem Gebiet einen klaren Zusammenhang zwischen Umgebung der Kästen, Alter und Kastentyp gibt, wird kommendes Jahr (nach dann drei Jahren Monitoring) ausgewertet werden.
Diese speziellen Nisthilfen wurden für die Zielart an Sonderstandorten angebracht, d.h. unter Brücken über größere Fließgewässer im Gebiet (Abb. 6). Hier wurde an 2-3 Terminen während der Brutzeit der Wasseramsel ca. eine viertel Stunde von der Brücke aus beobachtet, ob eine Annahme stattfand. Daher ist das Artinventar nur sehr unvollständig aufgenommen worden (Tab. 4) und die Ergebnisse werden separat behandelt. Die noch funktionsfähigen, alten Wasseramselkästen aus Holz wurden dieses Jahr erstmals gereinigt, daher sind Aussagen zu diesjährigem Besatz nicht sicher zu tätigen. Von den zehn Ende 2021/Anfang 2022 neu ausgebrachten Betonnistkästen für die Wasseramsel waren zwei belegt (20%), davon jedoch nur einer (vermutlich) durch die Zielart (Eppelborn), der andere durch den Zaunkönig (Wustweiler). Jedoch fand sich auf einer alten, nicht mehr funktionsfähigen Nisthilfe aus Holz ein mehrjähriges Wasseramselnest, welches evtl. auch im Jahr 2022 genutzt wurde (Hosterhof: Abb. 7). Dies würde auch die Nichtannahme der dortigen neuen Nisthilfe erklären. Die Gebirgsstelze baute zudem an der Burg Kerpen auf einen Absatz direkt über der Nisthilfe, was ebenfalls deren Nichtbesatz erklären könnte.
Somit wären drei (30%) der neuen Betonnisthilfen aufgrund von Konkurrenz (Zaunkönig) oder Territorialverhalten unbesetzt geblieben, max. eine (10%) von der Zielart genutzt und sechs (60%) blieben noch unbesetzt.
Bereits in vorigen Arbeiten zur Wasseramsel im Gebiet wurde festgestellt, dass die Nisthilfen auch gerne von anderen Vogelarten genutzt werden (Ney 1999, Neis 2007). Diese stehen dementsprechend aber dann auch in Konkurrenz zur Wasseramsel. Im Jahr 2005 überprüfte Neis (2007) die damals 54 für die Wasseramsel ausgebrachten Nisthilfen an Ill und Alsbach und fand nur in sieben Bruten der Wasseramsel, zudem einen Brutverdacht. Nichtsdestotrotz sind diese künstlichen Nisthilfen für die Wasseramsel in unserem Gebiet sehr wichtig, v.a. weil andere Niststandorte wie geröllreiche Uferböschungen oder aber Mauernischen unter Brücken größtenteils fehlen. Bei den ornithologischen Untersuchungen im Rahmen der Evaluierung des Naturschutzgroßvorhabens wurden im Jahr 2003 sämtliche 15 Bruten der Wasseramsel in solchen künstlichen, im Rahmen der Illrenaturierung vom NABU ausgebrachten, Nisthilfen nachgewiesen (unveröff. Daten). Daher sollen in Zukunft auch weitere Wasseramselkästen unter Brücken angebracht werden.
Insgesamt wurden bis Ende 2021 24 Fledermaushöhlen und 29 Flachkästen ausgebracht (Tab. 2), im März 2022 kamen dann nochmals sechs Fledermaushöhlen in Eppelborn hinzu (vgl. Abb. 4), so dass Ende 2022 30 Fledermaushöhlen überprüft werden konnten. Eine konkrete Überprüfung der Flachkästen (z.B. mit einem Endoskop) wurde bisher noch nicht durchgeführt. Diese werden meistens von einzelnen Männchen im Sommer als Tagesversteck genutzt (Dietz & Kiefer 2014). Aufgrund von Fäkal- oder Kratzspuren konnte 2021 bei manchen Flachkästen eine Annahme postuliert werden, im Jahr 2022 war bei allen keine wirkliche Aussage möglich (Tab. 2).
Sicher konnte jedoch dieses Untersuchungsjahr erstmals eine Annahme von zwei ausgebrachten Fledermaushöhlen (Typ 2F und 2FN der Firma Schwegler) bei Eppelborn als Wochenstube/Tagesversteck bei der Säuberung festgestellt werden, und zwar weil sich hier Kot am Kastenboden gesammelt hatte. Folglich wurden 7,4% der Fledermaushöhlen im Jahr 2022 genutzt. In vier Fällen (15%) kam es zu einem Besatz durch Meisen, welche darin brüteten; im Vorjahr war dies in sieben Höhlenkästen der Fall (Tab. 2). In einem weiteren Höhlenkasten hatten Hornissen gebaut. Zwanzig Höhlenkästen blieben bisher folglich völlig ungenutzt (Tab. 2). Auch nach zwei Jahren bestätigt dies vermutlich die Schlussfolgerungen von Zahn & Hammer (2017), die davon ausgehen, dass sich lokale Fledermauspopulationen erst an ausgebrachte Kästen „gewöhnen“ müssen und deren Annahme dauern kann.
Im November 2022 wurden zehn weitere Fledermaushöhlen und fünf Flachkästen um das Schullandheim Berschweiler (vgl. Abb. 3) sowie am neuen Standort zwischen Urexweiler und Hirzweiler angebracht, welche dieses Jahr dann erstmalig auf Besatz überprüft werden können.
Burns, F. et al. (2021): Abundance decline in the avifauna of the European Union reveals cross-continental similarities in biodiversity change. – Ecology & Evolution 11: 16647-16660 (Link).
Dietz, C. & A. Kiefer (2014): Die Fledermäuse Europas: kennen, bestimmen, schützen. – Franckh-Kosmos, Stuttgart.
Lühl, R. (2011): Zum Einfluss höhlenbrütender Kleinvögel auf die Eichenwicklerschadgesellschaft. – Naturschutz südlicher Oberrhein 6: 167-172 (Link).
Mänd, R. et al. (2005): Providing nest boxes for hole-nesting birds – Does habitat matter? – Biodiversity & Conservation 14: 1823- 1840.
Neis, A. (2007): Ansiedlung der Wasseramsel an Ill und Alsbach. Naturschutz im Saarland 3: 15.
Newton, I. (1994): The role of nest sites in limiting the numbers of hole-nesting birds: A review. – Biological Conservation 70: 265-276.
Ney, A. (1999): Untersuchungen zum Vorkommen der Wasseramsel (Cinclus cinclus aquaticus) im Saarland. Diplomarbeit an der Universität des Saarlandes, Fachrichtung Biogeographie. 105 S.
Purcell, K. L. et al. (1997): A comparison on the breeding ecology of birds nesting in boxes and tree cavities. – The Auk 114: 646-656 (Link).
Roth, N., Klein, R. & S. Kiepsch (2020): Rote Liste und Gesamtartenliste der Brutvögel (Aves) des Saarlandes. 9. Fassung. In: Minister für Umwelt, DELATTINIA und OBS (Hrsg.): Rote Liste gefährdeter Pflanzen und Tiere des Saarlandes – Eigenverlag, Saarbrücken und Landsweiler-Reden (Link).
Schönfeld, M. & P. Brauer (1972): Ergebnisse der 8jährigen Untersuchungen an der Höhlenbrüterpopulation eines Eichen-Hainbuchen-Linden-Waldes in der „Alten Göhle“ Freyburg/Unstrut. – Hercynia N. F. 9: 40-68 (Link).
Zahn, A. & M. Hammer (2017): Zur Wirksamkeit von Fledermauskästen als vorgezogene Ausgleichsmaßnahme. – Anliegen Natur 39: 27-35 (Link).