Wissenschaftliche Begleituntersuchung zum Nachweis des streng geschützten Springfroschs in der Ill-Theel-Region

Über den Hans-Schiemenz-Fonds der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde wurden dieses Jahr zusammen mit der Landesarbeitsgruppe Amphibien und Reptilien des NABU Saarland und der Naturforschenden Gesellschaft des Saarlandes – DELATTINIA sowie der Abteilung für Biogeographie der Universität Trier Mittel für eine Überprüfung der saarländischen Vorkommen des Springfrosches (Rana dalmatina) zur Verfügung gestellt. Der Springfrosch ist einer der drei heimischen Braunfrösche (neben dem häufigen Grasfrosch und dem im Saarland ausgestorbenen Moorfrosch) und eine europarechtlich streng geschützte Art, die Auengebiete bevorzugt. Man kann die erwachsenen Frösche äußerlich anhand verschiedener Merkmale unterscheiden (der Springfrosch z.B. hat namensgebend extrem lange Hinterbeine, welche ihm seine große Sprungfähigkeit verleihen, Abb. 1), jedoch muss man die Tiere dafür erst einmal finden und eine Verwechslung ist leicht möglich.

Im Frühjahr ist der Springfrosch relativ gut durch seine typischen kleinen Laichballen nachzuweisen, welche sich von denen des Grasfrosches unterscheiden und unter Wasser an Pflanzen oder Stöcken befestigt werden (Abb. 2).

Trotzdem ist das Wissen über die Verbreitung der Art im Saarland und auch in der Ill-Theel-Region mehr als unzureichend. Für Schutz- und Pflegemaßnahmen muss diese jedoch dokumentiert sein. Einige der wenigen sicheren, aber sehr alten Nachweise befinden sich im Projektgebiet unseres Zweckverbandes (Eppelborn, Illingen). Es ist zudem angedacht, die Art über einfache Wasserproben und das neuartige Verfahren der sogenannten Umwelt-DNS, d.h. genetisch über etwa im Wasser schwimmende Hautzellen etc. nachzuweisen. Diese Methode wurde an der Universität Trier zum Nachweis geschützter Amphibien in Rheinland-Pfalz erfolgreich etabliert.

Im Winter 2020/2021 wurde zuerst eine breit angelegte Daten- und Literaturrecherche durchgeführt und eine Liste mit endgültig zu überprüfenden Standorten erstellt. Im März fand dann an 45 ausgewählten ehemaligen Fundorten und in potenziell gut für die Art geeigneten Gewässern im Umkreis eine Laichballensuche statt. Jedoch konnte dadurch bisher nur ein bekanntes Vorkommen im Saarpfalz-Kreis durch Christoph Bernd bestätigt werden. Während der „Kaulquappenzeit“ im Mai wurden dann von allen Gewässern Wasserproben genommen, welche auf Eis gekühlt sofort nach Trier in die Laborräume der Abteilung für Biogeographie gefahren wurden. Dort wurden in einer speziellen, sterilen Filteranlage die DNS-Fragmente aus den Wasserproben gefiltert (Abb.3). Jetzt heißt es warten auf die PCR-Ergebnisse! Im kommenden Jahr wird eine zweite Erfassungsrunde anschließen und danach können repräsentative Ergebnisse präsentiert werden.

Link zur Projektvorstellung (PDF)


Veröffentlicht am 09.07.2021

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