Der Zweckverband Natura Ill-Theel informiert: Vorbereitungen für die Beweidung der Ill-Aue bei Eppelborn laufen im Herbst und Winter

Die Ill-Aue bei Eppelborn, welche westlich des Angelweihers des Fischereivereins beginnt, ist ein Teil des Naturschutz- und Natura 2000-Gebietes „Täler der Ill und ihrer Nebenbäche“. In diesem Auenbereich wachsen geschützte Biotoptypen der offenen Talaue (z.B. artenreiche Auenfettwiesen, Seggenriede, Hochstaudenfluren), welche durch die historische, extensive Landnutzung entstanden sind. Um diese Biotope zu erhalten, ist eine regelmäßige Pflege notwendig, welche jedoch in den letzten Jahren ausblieb. Daher sind die Bereiche inzwischen stark verbuscht. Zudem wachsen im Gebiet große Dominanzbestände von invasiven, eingebürgerten Pflanzenarten (Riesen-Bärenklau, Indisches Springkraut und Japanischer Staudenknöterich), welche den Wuchs von natürlicher Vegetation unterdrücken.

Aus diesem Grund wird der Auenbereich rechts der Ill in eine naturschutzfachliche Beweidung mit Galloway-Rindern überführt werden. Diese robuste Rinderrasse, die aus der gleichnamigen Region stammt, ist durch die jahrhundertelange Zucht an die kargen Böden und das raue Klima Schottlands angepasst. Diese friedfertigen Tiere sind nicht wählerisch und können mit ihrem sparsamen Stoffwechsel auch ohne Zufütterung in extensiven Beweidungsprojekten für den Naturschutz eingesetzt werden. Von Mai bis November werden in Zukunft diese „tierischen Helfer“ die Aue offen halten und Dominanzbeständen von Riesen-Bärenklau & Co durch Fraß entgegenwirken. Dadurch werden nicht nur die geschützten Lebensräume der offenen Talaue erhalten, sondern auch die in ihnen vorkommenden Tierarten.

In einem kleinen, westlichen Teil des Gebietes weiden bereits seit einigen Wochen wenige Galloway-Rinder. Im östlichen Bereich werden in diesem Herbst und Winter Vorbereitungsmaßnahmen für den Start des gesamten Beweidungsprojektes im kommenden Jahr durchgeführt. Dazu gehören das Freischneiden einer Trasse für den Zaunbau und auch das einmalige Mähen der trockeneren Bereiche der Fläche, um das Gebiet für die Rinder bereits etwas zu öffnen.

 

 


Veröffentlicht am 16.09.2020

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