Rückbau eines ehemaligen Aussiedlerhofes in Alsweiler

“Wenn man es nicht wüsste, man würde es nie erraten“ sagt Eberhard Veith, Geschäftsführer der Naturlandstiftung Saar (NLS), Mitgliedsorganisation im Zweckverband Natura Ill-Theel. Er steht zusammen mit dem Saarländischen Umweltminister Reinhold Jost, dem Marpinger Bürgermeister Volker Weber, dem Alsweiler Ortsvorsteher Theo Neis, dem Kurator der NLS Ludger Wolf sowie dem Vorsitzenden der Biber AG des NABU Saarland, Dr. Norbert Fritsch an der Stelle, wo bis vor zwei Wochen noch der aufgegebene Aussiedlerhof der Familie Hoffmann stand. Der Komplex mit Stallungen, Aufschüttungen, Lagerflächen, Ver- und Entsorgungsleitungen und Wirtschaftsgebäuden am Merschbach wurde von der NLS und ihrer Tochtergesellschaft ÖFM erworben und komplett zurückgebaut. Der Zweckverband Natura Ill-Theel begrüßt diese Maßnahme ausdrücklich. Ist sie doch ganz im Sinne der Zielsetzungen des 'Gewässerrandstreifenprojektes Ill'. Der Hof war die einzige bauliche Anlage im Merschbachtal und lag unmittelbar am Naturschutzgebiet ‚Täler der Ill und ihrer Nebenbäche‘. Umweltminister Jost blickt positiv in die Zukunft: „Die Landschaft war zerschnitten, doch jetzt ist die Natur wieder sich selbst überlassen. In zwei Jahren werden wir das Gelände nicht mehr wiedererkennen. Dann wird es fast so aussehen, als hätte die Natur hier nie etwas Anderes gekannt.“ Und wenn die wertvollen Pflanzen und Tiere aus den ober- und unterhalb angrenzenden Naturschutzgebietsbereichen sich die jetzt noch kahle Fläche zurückerobert haben, könnte sie womöglich auch noch in das Naturschutzgebiet eingegliedert werden. Einen weiteren positiven Effekt hat die Beseitigung der versiegelten Flächen für den Hochwasserschutz. Die Wasserrückhaltefunktion der Merschbachaue wurde dort wiederhergestellt.

Zur Finanzierung des Rückbaus hat das Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz im Rahmen seines FERN-Projektes der ÖFM eine Zuwendung in Höhe von 139.300 € gewährt. Hierbei handelt es sich um ein Programm, das den Rückbau landschaftsfremder Elemente und aufgegebener Anlagen in der freien Landschaft bezuschusst. Da die unbesiedelte und unbebaute Fläche eine begrenzte Ressource ist, muss mit Grund und Boden effizient umgegangen werden. Die Naturlandstiftung Saar und ihre Tochter ÖFM leisten durch den Rückbau und die Entsiegelung landschaftsfremder Elemente einen wertvollen Beitrag zu einer nachhaltigen Landschaftsentwicklung.

Den in der Nähe der rückgebauten Fläche lebende Biber wird es freuen und er wird sicher seinen Beitrag zur raschen Rückeroberung der Fläche durch die Natur leisten.


Veröffentlicht am 30.10.2017

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